Mittwoch, 13. Juni 2018

Das Fiordland🏔

Unser letzter Campingplatz außerhalb des Fiordlands (ich weiß auch nicht warum es mit i geschrieben wird) war in Riverton. Riverton liegt ganz im Süden der Südinsel zwischen Invercargill, der größten Stadt im Southland, und dem Fiordland. Der Ort ist sehr klein und hat nicht viel zu bieten außer einem Berg, von dem man einen tollen Blick hat über den Ort hat und sogar bis zur Stewart Island schauen kann und ein paar Stränden an denen man im Sommer wohl ganz gut surfen kann. Wir sind ein bisschen durch den Ort gefahren und auch auf dem Berg bis zum höchsten Punkt gelaufen. Den kleinen Spaziergang hat uns die Besitzein des Campingplatzes empfohlen, auf dem wir übernachtet hatten. Nach dem wir Riverton mehr oder weniger vollständig besichtigt hatten, sind wir noch zu ein paar Stränden an der Küste gefahren, die auf unserem Weg in Richtung Fiordland lagen. Wir waren am Monkey Beach (es gibt dort keine Affen), von dem aus Mann bei Ebbe zu einer kleinen Insel laufen kann. Jedoch waren wir bei Flut dort und konnten nur die Aussicjt bis zur Insel genießen. Und wir waren am Gemstone Beach. An diesem Strand gibt es viele abgerundete Steine, die sehr schön aussehen.
Nach unseren Strandbesuchen ging es dann ins Fiordland 😍 Unser erster Stopp war der Hauroko See. Dieser Seen ist der tiefste See in Neuseeland mit über 400 Metern Wassertiefe. Wir waren nachmittags dort und die Sonne schien noch so gerade durch die schneebedeckten Berge auf den See und es bildete sich schon eine Nebelschicht auf dem See, weil es so kalt war. Es gab einen Steg am See, auf dem wir noch ein kleines Fotoshooting gemacht haben, bevor wir uns zu einem Campingplatz in der Nähe begeben haben. 
Unser zweiter Tag im Fiordland startete mit einem weiteren See. Wir haben uns den Lake Monowai angeschaut und einen kurzen Spaziergang durch den Wald drumherum gemacht. Der See war schön, aber der Wald war noch beeindruckender. Es war ein Buchenwald, der fast komplett mit hellgrünem Moos bedeckt war. Der Weg, auf dem wir liefen schlängelte sich durch die Bäume und überwand die kleinen Hügel des Waldes bis wir zu einem freien Punkt kamen, an dem sich die Bäume öffneten und wir eine klare Sicht auf den See hatten. Ein schöner Spaziergang! Der nächste Punkt auf unserer Liste  war erneut ein See, der Manapouri See. Von hier aus kann man Bootsfahrten zum Doubtful Sound machen. Das ist der größte Sound im Fiordland. Ein Sound ist wie ein Fjord, ein Meeresarm, der tief ins Land hineinragt und von hohen Klippen umgeben ist. Um den Doubtful Sound zu erreichen, fährt man zuerst über den Lake Manapouri, dann mit einem Bus zum Sound und dann noch mehrere Stunden über den Sound. Wir haben zuerst auch überlegt diese Tour zu machen, aber sie war uns dann doch zu teuer. Wir entschieden uns dann für die beliebtere Tour über den Milford Sound, den am leichtesten zu erreichenden Sound. Nach Milford führt nämlich eine Straße, der State Highway 94, der von Te Anau aus (dem größten Ort im Fiordland) 120 Kilometer braucht bis er bei Milford ankommt. An unserem zweiten Tag haben wir es dann bis Te Anau geschafft und haben am Lake Te Anau gecampt. Man merkt vielleicht es gibt viele Seen im Fiordland. Abends haben wir an dem See zu Abend gegessen und uns noch länger die Sterne angeschaut. Dadurch, dass es in der Gegend wenig große Städte gibt (eher gar keine) kann man nachts viele Sterne sehen und auch die Milchstraße. Während wir uns an den Sternen erfreuten, erfreute sich ein Possum an den Essensresten in unserer Pfanne, die noch auf dem kleinen Campingtisch neben unserem Auto stand. Ein Possum ist etwa katzengroß, kann springen und klettern und sieht etwas unheimlich aus wenn man vorher noch keine Erfahrung damit gemacht hat. Wir haben uns auf jeden Fall erschrocken und versucht es von unseren Sachen zu vertreiben, doch es schien sich nicht für uns zu interessieren.  Es genoss weiterhin unser Essen und wir mussten warten bis es fertig war damit wir unser Geschirr abspülen konnten😅 
Am nächsten Morgen ging es weiter über die SH94. Auf dem Weg von Te Anau mach Milford gibt es allerdings noch so einiges zu sehen. Erst haben wir an den Mirror Lakes angehalten. In den kleinen Seen spiegeln sich die Bergketten, die dahinter liegen, weil die Oberfläche so glatt ist. Es sei denn eine Ente schwimmt gerade vorbei und zerstört dein Bild 🤷🏼‍♀️ Sad story. Generell gibt es hier auf der Südinsel viele Seen, die Oberflächen wie Spiegel haben, so dass sich die Umgebung darin spiegelt. Auch der Lake Gun, an dem wir danach waren ist je nach Windstärke auch wie ein Spiegel und die Berge spiegeln sich auch in diesem See. An diesem See haben wir einen Spaziergang von einer halben Stunde durch einen sehr moosigen Südbuchenwald gemacht, der wirklich sehr magisch aussah. Das Moos überzog den ganzen Wald. Jeder Baum und jeder Ast war von Moos überzogen und man sah wenig andere Farben außer die Grüntöne des Mooses. Spontan, wie wir sind, haben wir uns danach noch zu einem dreistündigen Walk überredet, den wir eigentlich auf dem Rückweg der Strecke machen wollten. Nach ein paar Überlegungen, ist uns jedoch aufgefallen, dass es auf dem Rückweg gar keinen Sinn ergeben würde und wir sind mittags dann den Key Summit Track gelaufen. Als wir auf dem Parkplatz ankamen, war die Überraschung groß, denn mit Schnee und Eis haben wir vorher nicht gerechnet! Man musste wirklich aufpassen nicht auszurutschen, weil der Boden von einer dicken Eisschicht überzogen war. Auf dem Track gab es dann sogar auch Schnee und Eis und man musste teilweise auch echt aufpassen wo man hintritt, wodurch wir etwas länger gebraucht haben um hoch zu kommen. Es hat aber Spaß gemacht durch den ersten Schnee in Neuseeland zu laufen! Und die Aussicht von oben war fantastisch! Man konnte sich quasi ein Mal um sich herum drehen und man sah überall Berge mit Schnee. Zwischendurch waren auf unserem Weg auch kleine Seen, weil es dort oben im Sommer eigentlich eine Sumpflandschaft ist. Im Winter ist das aber alles zugefroren und die Seen waren von Eis abgedeckt. Das sah sehr cool aus für erste Winterlandschaften, die wir in Neuseeland mit Schnee gesehen haben!
Nach dem langen Walk waren wir ganz schön müde, weil man über 400 Höhenmetern macht und das mit den teilweise eisigen Wegen ganz schön anstrengend war. Wir sind aber danach noch die Straße nach Milford weiter gefahren, weil es dort erst den nächsten Campingplatz gab. Auf dem Weg haben wir noch fünf Keas am Straßenrand gesehen und sind durch den Homer-Tunnel gefahren. Der Tunnel ist über einen Kilometer lang und in Richtung Milford verläuft er mit 10 % Senkung durch den Berg hinunter zum Westportal. Der Tunnel sollte dann aber auch die letzte aufregende Sache auf der Strecke sein und wir kamen am frühen Abend müde in Milford an. Der Campingplatz dort war sehr sauber und es war schön warm im Aufenthaltsbereich, der sogar 24 Stunden  geöffnet hatte. Wir haben die Wärme drinnen genossen und als wir später am Abend schlafen gehen wollten und noch unsere Sachen vom Kochen ins Auto einräumen wollten, hat Ronja plötzlich die Kiste voller Geschirr auf den Boden fallen lassen, weil sie sich erschrocken hatte. Ich habe ich den Schock nicht angesehen, dachte sie wäre nur gestolpert und sagte sarkastisch:" Hast Recht, wir können das Geschirr auch auf dem Boden einräumen." Sie fing an zu lachen und holte ihre Taschenlampe raus, um den Boden abzuleuchten. Dann erst hat sie mir erzählt, dass ein Tier an ihrem Fuß geknabbert hat und sie sich deswegen so erschrocken hat. Am Abend zuvor hatten wir ja schon den Possum-Angriff und sie hatte Angst, dass es sich wieder um so ein Tier handelte. Sie leuchtete unter das Auto und wir sahen dem Übeltäter ins Gesicht: es handelte sich um einen neugierigen Kea! Der Bergpapagei war wohl hungrig und wollte bei uns nach Essen suchen. Da war er nur bei Ronjas Fuß an der falschen Adresse. Nach einer Weile kam auch noch ein zweiter Kea, dessen Neugierde wir mit unserem Geschirr geweckt hatten. Sie versteckten sich unter unserem Auto und beobachteten uns und ich war nur fasziniert die Vögel von so nah in der freien Natur erleben zu dürfen!
Der letzte Tag im Fiordland war unser Höhepunkt. Es war endlich so weit und wir sahen in Milford den Milford Sound! Der erste Fjord oder eben Sound, den wir in Neuseeland sahen. Wir hatten am Abend zuvor eine Bootstour für den Milford Sound gebucht und begannen diese am Mittag von dem kleinen Ort aus. Die Natur war wirklich atemberaubend schön und wir hatten sogar Sonne, was im Fiordland fast an ein Wunder grenzt! Wir sahen die mit Regenwald bedeckten Meeresklippen, die auf ihren Spitzen sogar Schneehüte trugen und die höchste Meeresklippe der Welt, den Mitre Peak. Wir fuhren vorbei an Wasserfällen, die sich durch die Regenwälder in die Meeresenge hinabstürzten und Pelzrobben, die sich auf den Steinen am Rand sonnten. Wir fuhren mit dem Boot bis zum offenen Meer, wo die Meeresenge sich endgültig weitet und es sehr windig und wellig war. Als es zurück Richtung Hafen ging, sahen wir sogar noch eine Delfin im Wasser schwimmen! Endlich! Einen Delfin! Darauf hatte ich schon lange gewartet und ich hoffe, dass dieser nicht der letzte sein wird, den ich in Neuseeland sehe.
Zurück an Land haben wir noch Fotos mit dem Mitre Peak als Hintergrund gemacht und hatten wieder Besuch von Keas. Dieses Mal waren wir nicht so überrascht und schafften es sogar Fotos mit ihnen zu machen. Auf unserem Weg aus dem Fiordland heraus, haben wir uns noch die Chasm Falls angeschaut und auf einem Campingplatz bei Te Anau übernachtet, um am nächsten Tag dann von dort aus Richtung Queenstown zu fahren.
Sorry für den Foto-Spam, aber diese Landschaft!!!😍😍😍
in Riverton: Achtung, Surfer!

mit Kea und Weka, zwei fürs Fiordland typische Vögel

Wasserfall bei Milford Sound

Milford Sound (M. S.)

M. S.

Marina auf dem Boot

Wir beim Lake Hauroko

Stillleben im Frost

Wandern durch den moosigen Wald beim Monowai See

Monowai See

Regenbogen bei der Bootstour auf M. S.

ich habe um ehrlich zu sein keine Ahnung wo das war...

Lake Te Anau

Marina am Lake Te Anau

Sonnenuntergang am Lake Te Anau

Frost im Fiordland

M. S. in der Morgensonne

Aussicht beim Key Summit Track

Weitere Aussicht beim Key Summit Track

Marina beim Wandern

Marina mit Aussicht

Schneewanderer

Gefrorener See beim Key Summit

Marina mit gefrorenem See

Gemstone Beach

Lake Hauroko mit Nebel

Armer Greeny friert

Mirror Lakes #2

Mirror Lakes

Moosiger Wald, am Lake Gunn

Frecher Kea auf dem Dach von Greeny

Boarding Pass für die Cruise 😍

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Greeny fährt Fähre

Wie ich schon angekündigt hatte, war Kaikoura das letzte Südinsel-Abenteuer für Ronja und mich. Nach unserer Wal-Tour haben wir uns schon a...